Wir haben nachgerechnet. Nur so viel schon zu Beginn: Solarenergie ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für dein Haushaltsbudget.
Aber erstmal der Reihe nach: Um die Rentabilität einer PV-Anlage zu erklären, braucht es ein paar grundlegende Fakten. Bei Photovoltaik kommt es tatsächlich auf die Größe an. Diese wird in Kilowatt Peak (kWp) gemessen. Das ist die maximale Leistung, die unter Idealbedingungen erzielt werden kann. Der Durchschnitt der Solaranlagen auf deutschen Einfamilienhäusern ist 10 kWp groß, produziert also bei Idealbedingungen bis zu 10.000 kW Strom im Jahr.
Generell gilt, je größer die Anlage, desto günstiger die Kilowattstunde Solarstrom vom eigenen Dach. Das liegt daran, dass bei der Installation einer Photovoltaikanlage Basiskosten anfallen, die für alle Systeme unabhängig der Größe ähnlich sind. Zu diesen Basiskosten zählen beispielsweise das Gerüst, die Kabel oder der Wechselrichter.
Unsere Berechnungen ergeben klar, dass sich Photovoltaik in jeder Dimension lohnt. Der Unterschied besteht nur in der Amortisationszeit, also der Dauer bis die Anschaffungskosten durch die Erträge gedeckt sind. Die kWp einer Anlage beeinflussen zwar diese Dauer, sind aber nicht der einzige Faktor, der hier eine Rolle spielt.
Noch wichtiger als die Größe der PV-Anlage ist der Anteil des produzierten Stroms, der selbst verbraucht wird. Je mehr Sonnenenergie zur Versorgung des Haushalts herangezogen wird, desto höher ist dessen Eigenverbrauchsquote. Diese gilt als wichtiges Maß für die Rentabilität einer Anlage.
Wieso das so ist, ist leicht erklärt: Zum einen ist der Preis des selbst erzeugten Stroms mit durchschnittlich 9 bis 11 Cent pro Kilowattstunde deutlich günstiger als die Alternative aus dem Netz. Gekaufter Strom in Deutschland kostet mit 30 Cent schon jetzt gut dreimal so viel. Die Strompreise werden in den kommenden Jahren voraussichtlich noch steigen.
Zum anderen werden die Einspeisevergütungen, die aktuell bei rund 7 bis 12 Cent pro Kilowattstunde liegen, zukünftig noch weiter sinken. Es macht also Sinn, die eigene Energie selbst zu verbrauchen.
Wie machst du nun das meiste aus der eigenen Sonnenenergie? Ein erster Schritt ist, so viele Anwendungen wie möglich mit PV-Strom zu betreiben. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Technologien, die neben deinen elektrischen Geräten auch dein Auto oder deine Heizung mit der Energie der Sonne betreiben.
Wer seine Photovoltaik-Anlage zum Beispiel mit einer Wärmepumpe und einem Elektroauto ergänzt, ist auf einem guten Weg zu einer hohen Eigenverbrauchsquote. Wer das Fahrzeug mit Verbrennungsmotor gegen ein E-Mobil tauscht, macht sich außerdem unabhängig von steigenden Spritpreisen – das macht die Kosten für Mobilität auch auf lange Sicht besser überschaubar und schont die Geldbörse.
Eine PV-Anlage produziert nicht zu jeder Tageszeit gleich viel Strom. Da ihre Leistung maßgeblich von der Sonneneinstrahlung und der Temperatur der Module abhängt, kommt es über den Tag zu Produktionsspitzen. Um das Potential der Anlage voll auszunützen, ist es ratsam, intelligentes Energiemanagement zu betreiben.
Kurz gesagt bedeutet das, die Solarenergie dann zu verbrauchen, wenn sie verfügbar ist. Nachdem alle elektrischen Verbraucher im Haushalt versorgt wurden, bleibt während der Produktionsspitzen oft sogenannter Überschussstrom, welcher ins Netz eingespeist wird. Mit dem Überschuss können aber auch weitere Verbraucher versorgt werden, wenn diese zum richtigen Zeitpunkt laufen.
Besonders unkompliziert funktioniert das mit einem Smart Meter und einem Wechselrichter, der mit einer Smart-Home-Lösung kompatibel ist. Wenn du mehr zu intelligentem Energiemanagement erfahren möchtest, kannst hier einen Artikel dazu lesen.
Oft ist es trotz ausgeklügeltem Energiemanagement nicht möglich, 100% der gewonnenen Sonnenenergie dann zu nützen, wenn sie verfügbar ist. Deshalb lohnt es sich in vielen Fällen, den Solarstrom zu speichern. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.
Mehr Kapazität und Flexibilität bieten spezielle Solarspeicher. Dabei handelt es sich um Akkus verschiedener Technologien, die Sonnenstrom auch für die Verwendung in den Nachtstunden speichern können. Mit der Bereitstellung von PV-Energie zu jeder Zeit bieten Solarbatterien einen weiteren großen Vorteil: Im Falle eines Blackouts, wenn über längere Zeit kein Strom aus dem Netz verfügbar ist, kann der Haushalt mit Strom aus der Batterie versorgt werden.
Während eines Netzausfalles kannst du dich mit einer PV-Anlange, die über eine Notstromfunktion verfügt, auch ohne Speicher versorgen. Dazu brauchst du einen notstromfähigen Wechselrichter, der verhindert, dass sich bei einem Stromausfall auch die PV-Anlage abschaltet. Diese benötigt um Sonnenstrom zu produzieren nämlich eine Grundversorgung vom Netz. Dieser Wechselrichter kann sich bei einem Stromausfall neu starten und eine eigene Stromversorgung aufbauen, die den Netzstrom ersetzt. So funktioniert auch die PV-Anlage - allerdings nur, solange ausreichend Sonneneinstrahlung verfügbar ist.
Sinnvoll ist eine Kombination mit einer Solarbatterie. Damit bist du im Blackout-Fall auch in der Nacht oder an trüben Tagen bestens versorgt.
PV-Speichersysteme sind in ihrer Anschaffung nach wie vor eher kostenintensiv. Deshalb macht es bei der Planung einer solchen Investition Sinn, sich über Förderungen für erneuerbare Energien zu erkundigen. Welche Förderungen aktuell erhältlich sind, lässt sich auf einer Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie nachschlagen. Auch die einzelnen Bundesländer bieten verschiedenste Förderprogramme, unter anderem für Solarspeicher, an.
Nicht nur für Eigenheimbesitzer, auch für Mietwohnungen gibt es vom Bund seit 2017 ein Förderprogramm - den sogenannten Mieterstromzuschlag. Dieser wird an Vermieter ausbezahlt, wenn sie PV-Anlagen auf den Dächern ihrer Mietshäuser installieren. So kann günstiger Sonnenstrom an die Mieter weiterverkauft werden.
Du willst ganz ohne Solaranlage mit Solarstrom sparen? Auch das ist möglich. Mit dem Stromtarif Lumina Strom erhältst du grüne Energie zum Börsenpreis.
Zusammenfassend sind das also gute Neuigkeiten: Sonnenstrom ist nicht nur gut für die Umwelt, er macht auch wirtschaftlich Sinn.
Ob mit Speicher oder ohne: Photovoltaik lohnt sich.